|
|
|
|
|
|
Dracken
3 |
|
|
An
einem verregneten Tag hielt Ludger von Reichenstein hof in
seinem Besprechungssaal. Hauptmann Baldur berichtete, dass
die Rodungstrupps gut vorankommen und seit dem letzten Kampf
mit den Waldbewohnern kaum Gegenwehr zu befürchten ist.
Ludger zeigte sich sehr erfreut, diese Phase der Besiedelung
bald abschließen zu können. Aufatmend sagte er:
"Wir kommen gut voran. Vielleicht kann ich mir bald eine
Auszeit vom Regieren nehmen und wieder auf große Fahrt
gehen. Bei Compostia, meine Schwerthand führte in letzter
Zeit mehr die Feder als die Klinge!"
"Dann sollte Euch Euer nächster Feldzug nach Miranda
führen, um den Rost von Eurer Klinge zu scheuern!"
Es war Erkenbrandt, der gerade über die Schwelle des
Saals getreten war. Breiten Schrittes kam er auf Ludger und
seine Berater zu, doch Gazbag entging nicht, dass Erkenbrandt
offensichtlich erschöpft war. Seine Kleidung war so verdreckt,
dass die Farbe nicht mehr zu erkennen war und es schien Gazbag,
dass sein Gang eine Beinverletzung vermuten ließe, doch
humpeln tat er nicht.
"Erstatte mir Bericht und ich will Dein anmaßendes
Auftreten ungestraft lassen" befahl Ludger barsch, denn
die kleine versteckte Unverschämtheit war ihm nicht entgangen.
|
|
"Deshalb
bin ich hier", antwortete Erkenbrandt, während er
einen Diener vor Ludger machte, "so höret nun was
ich zu berichten habe. Wir machten uns wie Ihr befohlen hattet,
auf um den Ruf der Priester aus Irsenthal zu folgen, die Hilfe
brauchten, alte Prophezeiungen aufzuklären. Kurz vor dem
Dorf mit der Bibliothek schlossen wir uns mit einer anderen
Reisegruppe zusammen. Der Aufstieg im Dunkeln war mühsam,
doch bis auf Wegelagerer und einige Armbrustbolzen ziemlich
ereignislos." Er grinste.
"Im Dorf fanden wir heraus, dass die Bolzen von Drow verschossen
worden waren, die die gesamte Gegend unsicher machten. In dieser
Nacht bekamen wir dies schon zu spüren. Selbst auf dem
kurzen Weg vom Lager in die Taverne und auch im Lager selbst
fielen Einige den aus den Dunkel geschossenen Bolzen zum Opfer.
Eine Drow-Taktik, die mir gefiel muß ich zugeben, wäre
sie nicht auch gegen mich gerichtet.
Als kleines Geschenk an die Gäste hatten sich die Drow
noch eine kleine Nettigkeit einfallen lassen: Die Pfeile und
Bolzen waren vergiftet, so dass alle Getroffenen begannen, unter
dem Sonnenlicht zu kränkeln und schwarze Haut zu bekommen.
Eine der Prophezeiungen hatte genau die vorraussagt. Doch in
den Prophezeiungen stand auch, dass es im alten Drachentempel
jemand gab, der ein Gegengift brauen konnte. |
|
|
|
|
Ich
führte am nächsten morgen mit Aletta eine Gruppe zum
Tempel, doch dort war schon ein heftiger Kampf entbrannt. Orks
hatten den Tempel überrannt und dem dort wohnenden Kobold
ein Amulett gestohlen. Nun zogen sie sich unter Angriffen einer
anderen Kämpfertruppe zurück.
Wir nahmen die Überlebenden Abenteuer mit auf, teilten
die Gruppe und erkundeten die Gegend, in der Hoffnung das Orkheiligtum
zu finden in der Hoffnung die Grünlinge würden das
Artefakt dorthin bringen. Leider war dem nicht so. Die andere
Gruppe nahm es den Orks ab, als sie ihr Lager überfielen.
Zumindest konnte durch meine Aufmerksamkeit ein Gefangener gemacht
werden, der sich durch unser Lager meucheln wollte.
Dann machten wir uns auf die Suche nach einem alten Ritualdolch,
mit dem die Drow vernichtet werden könnten. So folgten
wir den vagen Wegweisern der Prophezeiung, fanden aber an der
Stelle keinen Dolch sondern nur eine Flußnymphe. Die Drow
waren am abend zuvor dort und nahmen den Dolch an sich.
Unter der Führung der Ritter der Kralle mahcte sich eine
Trupp auf um die Drow in ihren Höhlen zu stellen und das
Artefakt zu entwenden. Ich verspürte nicht zuviel Lust,
mich mit solch fanatischen Lichtgestalten in die Höhlen
zu stürzen und erklärte mich bereit, mit einigen anderen
den Eingang zu sichern-schließlich hatte ich ja was ich
wollte: die bleicheimer waren so gütig mir den eingang
der drow-höhlen zu zeigen, nach denen ich mühsam hätte
suchen müssen, sie sind etwa hier-" Erkenbrand entrollte
eine Karte auf Pergament und zeigte mit einem verdreckten Finger
auf eine Stelle in einer steilen Felswand. "Allerdings
war die Mühe umsonst, der Dolch war auch nicht dort. Am
nächsten morgen erreichte uns die Herausforderung der Drow.
Sie wollten sich in einer letzten Schlacht stellen und nun alles
entscheiden. Offensichtlich hatte der Dolch sie sehr sicher
gemacht, denn es sollte vor sonnenuntergang entschieden werden.
Das gesamte Lager machte sich auf, vom größten Kämpen
bis zur Gehilfin der Heiler. Auf einem Feld im Tal kam es dann
zu Schlacht in der ich zwei Drow mit Pfeilen zu Boden brachte,
die dann von den Kämpfern den Rest bekamen. Danach verteilte
ich einige Treffer mit meinen Dolchen bis ein Schlag ins Knie
mich zu Boden brachte. Ein weiterer Drow nahm die Gelegenheit
beim Schopfe und schlug zweimal auf meine Schulter ein, dann
brach ich zusammen. Das nächste was ich wahrnahm, war ein
Elf der alle meine Wunden geschlossen hatte. So war es mir von
allen doch am besten ergangen."
"Wer gegen mein Volk kämpft, hat meistens mehr Pech
als Du." Es war Dhazael. Er stand direkt hinter ihm. Doch
offensichtlich hatte er nicht vor, das Blut eines anderen Raben
in den Hallen von Ludger von Reichenstein zu vergiessen. |
|
|
|
|
|
|
|
"Es
ging darum - ein Drow oder ich. Das gleiche gilt für Aletta,
die einen Drow mit einem Windstoß umwarf, auf den sich
dann gleich zwei Kämpfer stürzten. Ich konnte mich
nicht als Diener der Schattenreiche zeigen, meine Tarnung und
mein gesamter Auftrag wären zunichte gemacht worden."
"So erfüllt nun wozu Ihr aufbracht", sprach Ludger.
"Gewiß, mein Herr. Miranda, zumindest der Teil den
man Irsenthal nennt, ist schwach. Schwach im inneren, Wegelagerer,
Drow, alle machen den eigentlichen Herrn ihre Herrschaft abspenstig.
Könnten sie sich gegen einen beherzten, schnellen Schlag
von Außen behaupten, wenn sie noch nicht mal ihre Herrschaft
im Innern sichern können? Ich denke nicht. Wohl gibt es
einige gute Krieger, doch die wären zu lange beschäftigt
eine Verteidigung aufzubauen. Es sollten diplomatische Verbindung
zu den Drow aufgebaut werden, die über militärische
Hilfe nun dankbar wären, schließlich haben sie zwar
noch den Dolch, aber viele Männer und Frauen verloren.
Ich bin am Ende."
"Er hat wohl gesprochen. Hier teil Dir dies mit Deiner
Gefährtin." Er warf Erkenbrandt zwei Silber zu. "Ach
und, wisch die Schweinerei weg, wenn Du gehst." Er zeigt
auf die Schlammspur die Erkenbrandt beim Gehen quer duch den
Konferenzsaal gezogen hatte. Erkenbrandt machte einen kurzen
Diener und wischte mit seinem Schal den Schmutz weg, während
Ludger sich wieder seiner Grafschaft zuwandte. |
|
|
|
|
|
|
aufgeschrieben
von Erkenbrandt |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|